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Neukunden gewinnen, Menschen überzeugen, erfolgreich sein. Der Erfolgs-Blog von Stefan Gössler. Ideen rund um die Erfolgsprinzipien. Von Führung und Selbstführung, Verkauf und Kommunikation, Netzwerken und Teamentwicklung. Wirksprache, die Kunden überzeugt.

Wer hat, der hat! Und wer das glaubt, scheitert.

Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat. - Matthäus, 25,29.

Naja, Matthäus war da noch echt sperrig, sagen wir doch einfach: wer hat, der hat. Ist doch so, oder? Der bekannte Vortragende Martin Limbeck bringt ein neues Buch heraus. In der ersten Woche sind tausende verkauft. Gleich in der ersten Woche! Andere freuen sich, wenn sie die 500 Schmöker aus ihrem Keller rausbekommen bevor das nächste Hochwasser kommt. Bei Eigenverlagen sorgt Hochwasser nämlich immer für unerwartete Neuauflagen. Einem Limbeck passiert das nicht. Wer hat, der hat.

Aber auch in anderen Branchen ist das so: der Sohn eines Spitzenmanagers bekommt natürlich einen Platz auf einer Elite-Uni und stolpert von dort direkt ins hoch dotierte Management. Wer hat, der hat.

Jaja, immer die anderen, die da alles haben. Die sind gut vernetzt, haben tolle Partner, denen gelingt einfach alles. Oder so.

Diese Idee ist natürlich Unsinn. Schon oberflächlich betrachtet erkennt man sofort: das ist die Anleitung zur Unglücklichkeit. Dauernd die anderen um ihre Erfolge zu beneiden bringt doch nichts. Gerade in der Ära von Social Media, wo jeder seine Erfolge groß hinausposaunt und die Missgeschicke bestenfalls als kleines Amusement darstellt, ist das Messen an Anderen sinnlos.

Messe Dich an Deinen Zielen - nicht an den Erfolgen anderer. [Auf Twitter teilen] Sogar im Wettkampfsport hören wir immer wieder von Zehntplatzierten, dass sie mit Ihrer Leistung sehr zufrieden wären, weil ihr Ziel eben war unter die Top 20 zu kommen. 

Wenn ich meine aktuell über 100 Kilogramm Körpergewicht zur Startlinie eines Halbmarathons wuchte, ist Gewinnen nicht das Ziel. Auch "Durchkommen" ist nicht wirklich das Thema. Überleben kommt da schon eher hin. Daher: miss Dich an Deinen Zielen.

Aber hinter der Idee "wer hat, der hat" steckt noch ein tiefer gehendes Drama. Eine viel größere Falle für den persönlichen Erfolg. Denn "wer hat, der hat" ist eine Täuschung, es schleiert etwas vor. 

Es täuscht Statik vor. Man hat oder man hat nicht. Ich will jetzt gar nicht philosophisch werden und fragen, ob wir überhaupt irgendetwas "haben" können - ich bin Pragmatiker. Und genau deshalb sehe ich diese Falle.

Denn ein Pragmatiker fragt nicht: wie ist die Situation jetzt. Er fragt nicht wieso ist das so. Ein echter Pragmatiker fokussiert auf Lösungen und fragt daher:wie ist die Situation entstanden?

Die Frage ist also nicht, hast Du Erfolg? Sie lautet: wie kannst Du immer wieder erfolgreich sein? 

Die Frage ist daher auch nicht, hast Du eine gute Ehe? Sie lautet was wirst Du heute machen, damit Deine Partnerschaft richtig gut ist?

Es geht doch nicht darum zu fragen, was ist. Mich interessiert nicht, ob Martin Limbeck erfolgreich ist. Mich interessiert, wie er das machte. Inspiration nicht Duplikation ist das Ziel dieser Frage.

Hinter "wer hat, der hat" steckt der Denkfehler der Stabilität. Als würden Dinge oder Menschen so bleiben wie sie sind. Das einzige, was tatsächlich bleibt, das einzige von Bestand ist die Veränderung selbst. 

Ja, das kann man bedauern. Man kann sich der Nostalgie hingeben und jammern, früher war alles besser. Aber auch die Nostalgie ist nicht mehr das, was sie einmal war. 

Entdecke doch die andere Seite der Medaille: wenn sich alles immer verändert, dann ist Dein jetziger Status ja auch nur Teil einer Etappe. Wo Du heute stehst, hat viel mit Deinen Entscheidungen der letzten Jahre zu tun. Wo Du aber in 3 Jahren stehen wirst, hat viel mehr damit zu tun, was Du ab heute entscheidest zu tun.

Wenn Dir also Dein aktueller Zwischenstand nicht passt, stell' die Weichen um. Ändere einige Entscheidungen, passe ein paar Gewohnheiten an und werde ein neuer Mensch.

Uups.. jetzt wurde es ja doch philosopisch. Naja, das halten wir auch noch aus.