Als Netzwerker erlebe ich immer wieder wie Menschen sich selbst im Weg stehen, wie sie sich blockieren und sogar sabotieren. Kennst Du das? Dieser eine Bekannte, der einem Traum nachrennt, der irgendwie gar nicht passt, der immer wieder strauchelt und stolpert?
Ich bin draufgekommen, dass es mindestens 7 Gründe gibt, warum Menschen sich im Weg stehen. Die will ich Dir heute vorstellen. Und ich fordere Dich auf, selbst zu überlegen, ob nicht einer dieser Stolpersteine auch bei Dir immer wieder auftritt. Denn Erfolg heißt, Ziele zu verfolgen aber auch, den Weg zum Ziel von Stolpersteinen frei zu räumen.
Hier meine Sieben Gründe:
1. Deine Ziele passen einfach nicht zu Dir.
Sie sind Aliens und nicht im Einklang mit Deiner Persönlichkeit. Letztens traf ich einen selbsternannten Motivationstrainer. Das Problem war nur: er ist einer der introvertieresten und verschlossensten Personen, die ich je kennengelernt habe. Ja, er hatte alles gelernt, was man braucht, um auf der Bühne zu arbeiten. Doch die Details passten nicht: die Botschaft war aber im Inneren glaubte er etwas anderes und so trafen seine Worte immer haargenau daneben. Er wählte den Beruf, weil er hörte, wie toll man da verdienen kann, nicht weil er dazu berufen war.
Überlege, was Deine eigenen Ziele sind, was Du erreichen willst und überdenke Deine bestehenden Ziele. Passen sie zu Dir? Dann sind die Handlungen für die Ziele meist einfach. Sie sind einfach, weil sie zu Deinem Naturell passen.
2. Du möchtest etwas anderes erreichen, aber nicht etwas anderes tun?
Die Diät-ohne-Hunger-Falle? Diese Falle wird von unseriösen Firmen immer wieder gelegt. Da wird versprochen, mit nur 2-3 Stunden Arbeit pro Woche ein mögliches Zusatzeinkommen von bis zu 10.000 Euro zu verdienen. Klingt verlockend – ist gelogen. Verlockend ist es, weil man ja kaum etwas machen muss und so viel bekommen kann. Gelogen ist es, weil wäre es so einfach, mit 2-3 Stunden so einen Riesenertrag zu erwirtschaften, dann würden die Verantwortlichen ja selbst ein paar Mitarbeiter anstellen und ein Vermögen verdienen. Sie verdienen auch so ein Vermögen – mit Menschen, die etwas anderes vom Leben wollen, aber nicht wissen, was sie dafür tun müssen.
3. Du schätzt nicht, was Du schon erreicht hast.
Der Leitspruch ist: wer nicht schätzt, was er hat, wird auch nicht schätzen, was er sich wünscht, wenn er das bekommt. Mach mal kurz Stopp und denk mal nach, was Du alles schon erreicht hast. In vielen meiner Trainer-Trainings habe ich das erlebt: Menschen, die eine Branche 20 Jahre lang kennengelernt haben, die genau verstehen, wie diese Branche funktioniert, die dann eine Trainerausbildung machen, um sich selbständig zu machen und was trainieren sie dann nicht? Genau: die Branche, die sie so gut kennen. Dabei wäre das ja ein Leichtes. Statt dessen konkurrieren sie mit hunderten anderen um irgendwelche allgemeinen Themen. Überlege daher, was Du schon erreicht hast und wie Dir Deine Erfahrung weiterhelfen kann.
4. Du setzt Ziele ohne Maßnahmen zu planen.
Ziele ohne Maßnahmen? Ziele ohne Budget? Dann hast Du nur einen mentalen ein-aus-Schalter. Entweder Du machst das und dann mit vollem Einsatz, ohne Rücksicht auf Verluste, oder Du machst es nicht. Gar nicht. Überhaupt nicht. Fährt irgendjemand so Auto? Vollgas oder Vollbremsung? Natürlich nicht. Das wäre Schwachsinn. Dennoch kenne ich viele, die ihr Leben so leben. Entweder ganz oder gar nicht. Ein Bekannter von mir betreibt ein Franchiseunternehmen. Mit Ziel aber ohne Plan. Es schwankt zwischen Sanierungsfall und Geldmaschine. Mal verdient er richtig Geld und sechs Monate später muss er 1/3 seiner Mitarbeiter feuern und selbst ins operative Geschäft einsteigen. Ganz oder gar nicht. Das heißt langfristig immer: gar nicht.
Daher überlege genau, wie Du Deine Ziele sinnvoll verfolgen kannst, stelle einen Zeitplan auf, wann Du Dich um welche Projekte kümmerst.
5. Es geht Dir nicht schnell genug.
Die 15-Kilo-in-einem-Monat Diät ist nicht nachhaltig? Welch Wunder. Merke: wir überschätzen regelmäßig, was in kurzer Zeit machbar ist. Wir unterschätzen aber auch völlig, was wir durch viele kleine Maßnahmen erreichen können. In vier Wochen zum Halbmarathon? Das ist technisch machbar, menschlich herausfordernd, körperlich brutal. Aber den Halbmarathon in einem Jahr zu laufen? Das ist überraschend einfach. 30kg in 3 Monaten? Physiologisch kaum machbar – doch statt aufzugeben: 30kg in einem Jahr? Das geht. Das sind 3kg im Monat.
6. Deine Ziele sind zu groß.
Als ich das Abitur am zweiten Bildungsweg machte, hatten 118 Schüler ein großes Ziel: in knapp 3 Jahren zur Prüfung anzutreten. Ich war skeptisch, ob ich das schaffen würde. Ich glaubte an mich, aber war eben skeptisch. Daher setzte ich mir zum Ziel die erste Prüfung zu schaffen. Nicht mehr. Nur die erste. Dann die zweite. Irgendwann fokussierte ich auf die letzte. Ich war der erste, der es schaffte, von den 118 waren nur 5 übrig.
Daher: verkürze Deine Ziele auf kleinere, leichter attackierbare, unmittelbar attackierbare. Nicht setz Dir zum Ziel, 30kg bis zum Jahresende abzunehmen sondern setz Dir zum Ziel, diese Woche 3 Mahlzeiten durch einen Salat zu ersetzen. Nicht fixiere Dich ausschließlich auf den Marathon sondern darauf mal 3, 5 oder 10km mit vernünftigem Puls zu laufen. Das ist logisch, wird Dir jeder Läufer sagen – nur wenn das dort logisch ist, warum machen wir das nicht auch bei anderen Themen?
7. Der siebente und gefährlichste Stolperstein ist Rambo.
Rambo macht alles alleine. Rambo braucht keine Freunde. Rambo trifft immer wieder neue Menschen. Zwischen die Augen. Rambo ist doof. Kein Ziel welches den Namen verdient, ist alleine erreichbar. Umgib Dich mit Gleichgesinnten, mit Menschen, die Dich motivieren, Dich ergänzen, die Dir Kraft geben. Sei kein Rambo – niemand wird Dich bewundern, wenn Du einsam Deinen Gipfel erklimmst, wenn niemand mehr da ist, den das kümmert. Auf der anderen Seite, hilf anderen dabei, ihre Gipfel zu erklimmen, motiviere sie, gib ihnen Kraft. Ein Freund von mir lief seinen ersten Marathon. Er war beim 8. Kilometer dem Aufgeben nahe. Er war müde, ausgepowert. Dann rief ein alter Freund vom Straßenrand und machte ihm Mut. Er wusste nicht, dass es abgesprochen war, dass über 40 Freunde von weit angereist waren, um ihn bei seinem Weg zu begleiten, zu unterstützen. Menschen, die er begleitet, unterstützt und gefördert hatte. Unter Freudestränen lief er ins Ziel.
Scheinbar unbewältigbare Ziel werden einfach erreicht, wenn man sie gemeinsam angeht.
Merke Dir: Deine Ziele sollen motivieren, nicht frustrieren, sie sollen Dir Kraft geben nicht Angst machen. Hast Du die Ziele richtig gewählt, so dass sie zu Dir passen, dass Sie für Dich stimmig sind, wird es Dir nicht an Motivation mangeln.