Kennen Sie das – da gibt es diesen Kollegen, den mögen alle. Der ist gar nicht so toll, aber alle schätzen ihn. Und wenn er Verkäufer ist, dann kaufen seine Kunden viel schneller und mehr. Als Chef schätzen ihn sogar die Mitarbeiter. Und halt einmal – wurde der nicht gerade auch noch befördert?
Beim Verkauf heißt es, Menschen kaufen von Menschen, die sie mögen. Das ist auch nicht überraschend. Doch wussten Sie dass Menschen auch lieber von Menschen geführt werden, die sie mögen? Und dass, wenn eine Beförderung ansteht, die Frage oft auch ist, mit wem man lieber zusammen arbeitet und nicht nur, wer fachlich kompetent genug ist? Fachliche Kompetenz ist viel weiter verbreitet als Soziale Kompetenz. Tja, wir können noch so rational denken wollen – im Kern sind wir Menschen emotionale Wesen.
Wenn Sie richtig erfolgreich werden wollen – nicht nur reich und beneidet sondern auch zufrieden und mit Freunden umgeben, dann gibt es ein paar Dinge, die Sie machen können. Hier meine 11 Tipps wie Sie sofort beliebter werden:
1. Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie froh sind ihn zu treffen
Gefühle beruhen auf Gegenseitigkeit. Wenn Sie schon in der Begrüßung dem anderen positiv entgegen treten, haben Sie gute Chancen, dass dies gespiegelt wird. Dieses Spiegeln kann durch Worte, Körpersprache und besonders auch durch die tatsächlich vorhandenen Emotionen auftreten.
2. Sein Sie kein Übermensch – zeigen Sie Verletzlichkeit
Präsentieren Sie sich nie als Alleskönner und Alleswisser. Erstens stimmt das ja sowieso nicht und zweitens beanspruchen Sie damit viel emotionalen Raum um den Sie möglicherweise mit anderen konkurrieren müssen. Diese Konkurrenzkämpfe sind dann Debatten um Kleinigkeiten, unnötige Einwandsschlachten mit Kunden und so weiter. Geben Sie zu, dass Sie nicht alles wissen, holen Sie die Meinung Ihres Gegenübers ein – so wissen Sie dann auch besser, wie sie mit dem Menschen umgehen sollten. Und besonders wichtig: geben Sie Fehler auch zu. Denn wer einen Fehler eingesteht, gibt dem anderen weniger Gründe, darauf herumzureiten als wenn er versucht, den Fehler wegzureden.
3. Einigung statt Widerspruch erreichen
Man muss nicht immer einer Meinung sein. Man muss auch nicht immer Recht haben. Was bringt es, Recht zu haben, seine Meinung durchzusetzen dafür aber die Beziehung zum anderen zu schädigen? Überlegen Sie daher genau: bei welchen Themen muss hier und jetzt eine Einigung hergestellt werden? Das ist dann der Fall, wenn bei Uneinigkeit nicht weiter gearbeitet werden kann. Doch viele Themen werden debattiert, obwohl man an diesem Punkt noch gar nicht angekommen ist. Akzeptieren Sie, dass andere eine andere Meinung haben und kommen Sie erst dann wieder auf den Punkt zurück, wenn es an der Zeit ist. Meist stecken hinter Meinungsverschiedenheiten ja verschiedene Annahmen – Annahmen, die der weitere Projektablauf konkretisiert, widerlegt oder bestätigt. Fokussieren Sie besonders gegen Ende eines Treffens immer auf jene Themen bei denen einfach Übereinstimmung hergestellt werden konnte.
4. Die Kraft der Berührung
Das Leben ist ein Kontaktsport. Es ist bereits lange bekannt: Berührungen vertiefen Beziehungen. Daher nutzen Sie das: Schultern sind zum Klopfen da – zum Beispiel beim Händeschütteln. So wird aus der Friedensgeste des Handschlags fast schon eine Verbrüderung.
Beachten Sie aber die Unterschiede: eine Berührung an der Schulter kann Aufmerksamkeit und Nähe zeigen, wenn sie leicht erfolgt. Sie kann aber auch Besitzansprüche darstellen, wenn aus der Berührung ein voller Griff wird. Und dass nicht jede Körperstelle dafür geeignet ist, ist wohl klar. Sie können es ausprobieren –ich übernehme keine Haftung.
5. Lernen Sie über sich zu lachen
Nehmen Sie das Leben nicht alllzu ernst, Sie überleben es sowieso nicht. Lachen Sie auch mal über sich, zeigen Sie anderen, dass Sie Dinge mit Humor nehmen. Humor und eine entspannte Einstellung zu sich selbst sind sehr attraktive Eigenschaften.
6. Lernen Sie Tongue Fu! Werden Sie Meister des sozialen Jiu-Jitsu
Es ist die Kunst, mit Worten aus jeder Situation eine bessere zu machen. Die Grundkompetenz ist Fragen zu stellen – vor allem offene Fragen. Interessieren Sie sich für andere und die Türen werden sich wie von selbst öffnen. Tongue-Fu gibt es übrigens tatsächlich, der Versuch es in Zungen-Judo einzudeutschen ging aber gründlich daneben.
7. Sie bestehen den Kellner-Test
Viele stolpern über den Kellner-Test. Über die Frage, wie Sie sich gegenüber anderen Verhalten von denen Sie keinen Vorteil erwarten können. Ja stärker noch wenn die anderen in dieser konkreten Situation ihnen unterstellt sind, und keine Beziehung vorliegt – wie bei einem Kellner also. Seien Sie vorsichtig, wenn jemand zu Ihnen aalglatt und freundlich ist, den Kellner aber beflegelt oder herablassend behandelt. Denn so wird er wahrscheinlich auch Sie behandeln, wenn Sie für ihn keinen Vorteil mehr bringen können.
8. Das Zauberwort zum Herz des anderen: sein Name.
Der Zaubertrick vieler Politiker: ein gut trainiertes Namensgedächtnis. Das ist nicht einmal schwer. Der erste Trick: Wenn sich jemand Ihnen vorstellt, begrüßen Sie ihn sofort mit seinem Namen und blicken Sie ihn oder sie dabei an. Sprechen Sie in den ersten drei Minuten den Menschen mindestens noch einmal mit seinem Namen an.
9. Reden Sie mit Menschen. Nicht über sie.
Charmante Menschen nehmen den Gesprächspartner in den Fokus, reden mit ihm oder ihr und führen Gespräche mit diesen Menschen. Sie reden dabei über Themen, die beide interessieren aber nicht über andere. Reden Sie mit Menschen. Nicht über sie.
10. Charmante Leute sagen wenig
Charmante Menschen nehmen sich auch mal zurück. Sie reden mit dem anderen indem sie auf dessen Themen eingehen und nachfragen. Probieren Sie das aus und Sie werden entdecken: in jedem Menschen steckt ein Universum toller Ideen. Das Gegenteil sind Menschen, die sich den anderen ständig aufdrängen, vor allem mit Schilderungen, wie toll sie doch wären. Egal wie toll jemand ist, wenn er damit hausieren geht, wird er wenig Anerkennung bekommen. Reduzieren Sie Ihre Wortmeldungen und geben Sie den anderen dafür Platz zum Reden.
11. Ziehen Sie sich zurück
Es mag skurril klingen aber ziehen Sie sich eher früher als später zurück. Wenn Sie Anzeichen entdecken, dass der andere das Interesse verliert oder sich einer anderen Sache zuwendet, haben Sie zwei Möglichkeiten: Sie können um die Aufmerksamkeit buhlen oder aber Sie geben der anderen Sache Platz. Das eine kommt oft als anbiedernd oder gar verzweifelt rüber, das andere spricht von menschlicher Größe. Ein eleganter Rückzug wird immer gut in Erinnerung bleiben – jedenfalls besser als ein hektisches herumgetue.
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