Stopp Plappermaul und sag' was du meinst! Haben Sie sich das nicht auch schon einmal gedacht, bei einer Präsentation oder bei einem Verkaufsgespräch das einfach nicht zum Punkt kommt? Es wird erklärt, weiter ausgeholt und der rote Faden? Der hat sich klammheimlich aus dem Vortragsraum gestohlen und bedient sich am Buffet. Keiner hat den Kern der Sache erfasst.
Wann labern wir herum? Nun, manchmal wenn wir unsicher sind. Oder um eine peinliche Stille zu vermeiden. Oder aber einfach weil wir glauben, wenn der andere mit Information erdrückt wird, wird er uns schon zustimmen. Das ist natürlich Unsinn! Wie heißt es so schön: Weniger ist Mehr! Überzeugen Sie mit einem, zwei oder maximal drei klaren, knackig formulierten Argumenten. Mehr nicht. Sparen Sie sich ausufernde, wabernde Argumentationsschleifen, deren Ausgang und Wirkung wir nur schwer abschätzen können. Mehr Information ist nie bessere Information.
Wie aber können Sie der Rolle des Plappermauls entgehen? Ganz klar: werden Sie zum Spartaner. Klar, karg und eindeutig sollen Ihre Argumente sein. Ziehen Sie mit wenigen aber gut vorbereiteten Argumenten ins Feld, statt mit einem Troß an Haus- und Unrat. Streichen Sie alles, was sie verlangsamt, Ihre Sprache bläht oder unverständlich macht. Versuchen Sie es und Sie werden überzeugen.
Wolf Schneider, DER Journalistenpapst, hat hier klare Tipps: Kurze Sätze sind gute Sätze. Schreiben Sie nicht: „Zu diesem Zeitpunkt ist es ein Ding der Unmöglichkeit“, sondern „Aktuell ist es unmöglich“. Nichts sagende Worte wie „In diesem Zusammenhang“ meiden Sie einfach. Füllwörter und –floskeln streichen Sie wo es geht. Dazu zählen Wörter wie: Regelrecht, gewissermaßen, irgendwie und beispielsweise. Sparen Sie auch alle 08/15 Floskeln wie zum Beispiel „Meines Erachtens nach oder Ich persönlich bin ja der Meinung.“ Was ist eine Meinung denn, wenn nicht persönlich?
Ein Zitat von Isak Babel fasst die Misere des Plappermauls gut zusammen. „Die Klarheit und die Kraft der Sprache besteht nicht darin, dass man zu einem Satz nichts mehr hinzufügen kann, sondern darin, dass man aus ihm nichts wegstreichen kann.“