Vor vielen Jahren hatte ich das fragliche Vergnügen den zweiten Bildungsweg zu beschreiten. Nachdem ich vorher eher als der faulste Schüler gerühmt wurde, ein für viele überraschendes Unterfangen.
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Wir waren insgesamt 118 Schüler am ersten Abend. 118 junge, ambitionierte und großteils auch talentierte Menschen. Wie viele schafften den Abschluss?
Fünf. Nicht mehr. Alle anderen brachen ab. Das ist in fast allen Bereichen so: Es ist egal wie klug Sie sind. Es ist egal wie kompetent Sie sind. Ja es ist sogar egal wie begeistert Sie sind. Die wichtigste Zutat zum Erfolg ist weder Intelligenz, noch Kompetenz und nicht einmal Enthusiasmus. Die wichtigste Zutat ist Disziplin.
Disziplin frisst Talent zum Frühstück. Talent hingegen kaschiert oft mangende Disziplin – vor allem wenn man mit einer Sache beginnt.
Wie kann ich dafür sorgen, dass Disziplin nicht Talent vernascht sondern Disziplin und Talent zusammenarbeiten?
Die Antwort lautet: Mit der Zielkette. Was diese genau ist, verrate ich gerne.
Viele von uns haben große Ziele: 20kg abnehmen, 50% Umsatzsteigerung oder beides. Anspruchsvolle Ziele können Sie nicht innerhalb einer Woche umsetzen. Sie brauchen zwei Dinge: Erstens Disziplin. Zweitens Zeit, wobei weniger die Dauer und eher die Regelmäßigkeit gemeint ist.
Denn wir machen zwei häufige Fehler: wir überschätzen was in einer Woche machbar ist. Wir glauben an die „10kg in einer Woche“-Diäten und sind dann frustriert. Und wir machen einen zweiten Fehler: wir unterschätzen, was durch Konsequenz und Disziplin im Lauf von 6, 12 oder 18 Monaten machbar ist. Da sind 10kg Gewichtsverlust auf einmal trivial.
Was heißt das für Sie? Überschätzen Sie nicht, was in einer Woche machbar ist, aber unterschätzen sie auch nicht was in einem oder in zwei Jahren möglich ist. Klare Ziele und Maßnahmen bringen den gewünschten Erfolg zu Ihnen. Da zählt wiederum: Disziplin frisst Talent zum Frühstück. Aber was wenn Talent und Disziplin auf einander treffen?
Welche konkreten Maßnahmen können Sie treffen, um große Ziele umzusetzen? Dafür müssen Sie das große Ziel zuerst einmal auf kleine, greifbare Einheiten herunterbrechen. Sie können sich fragen: Welche Teilziele kann ich mir stecken? Was ist möglich? Und warum reicht nicht einfach ein: Jahresziel durch 12 ist das Monatsziel?
Ein großes Ziel könnte lauten: Ich will 20kg abnehmen. Das schaffe ich natürlich nicht in ein paar Tagen, sondern ich muss mir Etappenziele überlegen. Die sollten aber nicht ein stupides herunterrechnen sein, sondern konkrete Maßnahmen nahelegen. Für das erste Monat könnte das Ziel sein, mindestens 3x pro Woche Fisch oder Salat zu essen oder 3x pro Woche Sport treiben. Setzen Sie die ersten Ziele moderat an und Sie meiden die Frustrationsfalle. Denn Ernährung und Sport sind eine Frage der Gewohnheit. Und Gewohnheiten ändern Sie nicht von heute auf morgen.
Wenn die 3x Sport pro Woche einmal Routine sind, dann zielen Sie auf bestimmte Leistungen ab: zum Beispiel Distanz beim Laufen oder Schwimmen. Auf einem Bein steht es sich schlecht: parallel dazu passen Sie auch Ihre Ernährung an.
Gleiches gilt für berufliche Ziele. Wenn Sie Ihren Umsatz um 50% steigern wollen, dann können Sie auch nicht sagen: ok, jedes Monat 50% mehr. Wussten Sie, dass eine Definition von Wahnsinn lautet: „Das selbe tun aber andere Ergebnisse erwarten.“? Zuerst müssen Sie also etwas anderes Tun. Vielleicht ein gutes Kick-Off, vielleicht einen Trainings- und Coachingplan für das Jahr? Vergessen Sie Einzelmaßnahmen, die sind so sinnvoll wie einmal Salat essen und 10kg Gewichtsverlust zu erwarten. Aber schätzen Sie die regelmäßige Weiterentwicklung Ihrer Teams. Konsequent, permanent mit Plan und Ziel. Vereinbarein Sie die Zielketten mit den Zwischenzielen und Sie werden erstaunt sein, was alles möglich ist.