Oft werde ich gefragt, was es denn braucht um im Netzwerk erfolgreich zu sein. In meinen Verkaufsseminaren erarbeiten wir dann Wege, die zu begehen sind, Etappenziele, die zu erreichen sind und letztlich Erfahrungen, die zu sammeln sind. Zusammengefasst nennen wir das dann eine Strategie.
Im Lauf der Zeit habe ich festgestellt, dass die Themen zum Erfolg sich immer um sechs große Bereiche drehen - es geht ums KENNEN.
- Kompetenz - also die Fähigkeit, Wissen in Leistung umzusetzen, die muss man haben. Punkt.
- Engpass - der Bottleneck-Faktor - den Kunden einen Engpass lösen können. Wichtiger als der USP.
- Nutzen-Kommunikation - damit andere wissen, dass wo man genau kompetent ist und wie sie das auch nach außen tragen können - denn dafür sind Netzwerke ja da.
- Netzwerk - hast Du ein weitläufiges Team, welches Dir Kontakte verschafft?
- Erfolge feiern - wissen die anderen von Deinen Erfolgen?
- Neuigkeiten promoten - sorgst Du dafür, dass man über Dich reden kann?
Die ersten drei - Kompetenz, Engpass und Nutzen - haben wir im Blog schon oft besprochen. Daher nur wenige Sätze dazu:
Die Kompetenz ist ein K.O. Faktor. Wenn die Kompetenz nicht passt, wenn also Wissen nicht in Leistung mündet, dann verlierst Du die Existenzberechtigung. Wie gesagt: ein K.O. Faktor.
Dein Fokus auf einen Engpass macht Dich erfolgreich. Vergiss Deinen USP, es ist der Engpass beim Kunden, dessen Lösung Dich erfolgreich macht. Wenn Du der beste Regenschirmproduzent in 600km Umkreis bist, wirst Du Pleite gehen, wenn Du in der Sahara wohnst. Vergiss den USP, der ist nur die halbe Miete. Der Bottleneck-Faktor, der auf den Engpass abzielt, ist Dein Erfolgsgarant. Das haben wir erst vor kurzem im Podcast besprochen.
Drittens rede darüber, wie Du wirkst. Nie darüber was Du machst. Es interessiert niemanden, was Du machst und jeden, wie Du wirkst. Verlange von Deinen Kunden nicht, dass sie die wundervollen Details Deines Jobs verstehen, verlange von ihnen lieber höhere Preise. Auch dazu kannst Du viel Material im Podcast herunterladen oder im Blog auf www.methode.at nachlesen
OK, die ersten drei, beinhart in aller Kürze. Doch die letzten drei Elemente der K.E.N.N.E.N.-Strategie, werden oft übersehen:
Arbeiten mit Netz
Das N steht für Dein Netzwerk. Jeder hat ein Netzwerk, glaubt er. Ein Bekannter von mir ist jede Woche auf mindestens zwei Netzwerkveranstaltungen. Er hat vom Kaffee eine mittlere Gastritis und vom Rotwein bedenkliche Leberwerte. Was er nicht hat sind Aufträge.
Ich bin ein ergebnisorientierter Mensch. Ein Netzwerk ist in meinen Augen "gut" wenn es die gewünschten Ergebnisse liefert.
- Ein Charity-Netzwerk ist "gut" wenn es seinem sozialen Auftrag gerecht wird.
- Ein Sportler-Netzwerk ist "gut" wenn es Sportlern jene Kontakte liefert, die sie brauchen - vom Sponsor über den Eventveranstalter bis hin zur Trainingslocation.
Wann ist nun ein Business-Netzwerk gut?
Klar: wenn es mir jene Geschäftskontakte vermittelt, die ich brauche. Vom Neukunden zum besseren Lieferanten bis hin zum Kooperationspartner für bestimmte Themen. Ich brauche keine Ausrede um Visitenkarten zu verteilen und mein Bedarf an belegten Brötchen ist lange schon gestillt. Was ich brauche sind echte Partner und produktive Geschäftsbeziehungen.
Hast Du ein Netzwerk, welches Ergebnisse liefert? Oder ist es eines der vielen Treffen, bei denen zwar viel geredet, aber wenig geliefert wird? Für mich sind Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit zentrale Zutaten für die persönliche Professionalität. Und mein Netzwerk soll professionell sein, es soll von Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit geprägt sein. Hand aufs Herz die meisten Netzwerke liefern das nicht. Wann immer Du ein neues Netzwerk kennenlernst, kläre vorab, wie zuverlässig und verbindlich die Menschen und Abläufe sind. Gibt es eine klare Agenda oder ist es eher ein zwangloses Treffen? Kommen immer dieselben Menschen, zu denen man dann echte Beziehungen aufbauen kann oder ist die Anwesenheit eher Glücksache?
Denn am Ende des Tages gilt: Ein Netzwerk besteht aus Partnern und die Intensität der Beziehungen zeichnet dann auch die Qualität des Netzwerks aus. [Tweet this]
Eine weitere Zutat zum Erfolg ist das Feiern. Das Feiern von Erfolgen, die Kommunikation von Erfolgen, dafür steht das zweite E in der K.E.N.N.E.N. Strategie. Ich werde immer wieder schräg angeschaut, weil ich Sommerfeste mache, zu denen ich Geschäftspartner einlade und zwar nicht als Grillfest sondern richtig: mit Personal, Catering und Co. Warum? Weil ich der Meinung bin, wir sollten unsere Erfolge feiern. Den ganzen Tag mühen wir uns mit oft auch ärgerlichen Themen ab. Da gehen die Erfolge oft unter. Wir sollten die Erfolge feiern. Aber mehr noch.
Feiern ist nicht genug!
Es reicht nicht, einfach nur seine Erfolge bei einem Glas Wein Revue passieren zu lassen. Wer will, dass seine Erfolge strahlen, sorgt dafür, dass sie richtig groß kommuniziert werden. Denn dann erfahren Kunden, Netzwerkpartner und Mitarbeiter davon und bekommen so ein besseres Bild von Deinen Tätigkeiten.
Was gibt es Neues?
Die sechste Zutat sind die Neuigkeiten. Was gibt es neues? Gibt es etwas? Nein? Warum nicht? Ich coache in meinem Netzwerk dutzende Unternehmer - meist die Eigentümer kleiner und mittelgroßer Familienbetriebe. Dort gibt es nichts neues, meinen sie. Dann erzählen sie, dass sie jetzt neue Materialien aus Italien importieren - als einzige in ihrem Bezirk - dass sie an einem spannenden Projekt arbeiten, dass sie einen Zubau fertiggestellt haben. Aber neues? Nein es gibt nichts neues bei ihnen. Hier werden viele Potenziale liegen gelassen.
Wenn Du tatsächlich für längere Zeit keine Neuigkeiten über Dich oder Dein Unternehmen hast - was ich mir kaum vorstellen kann - dann ist es Zeit, sich nach Neuigkeiten umzusehen. Denn neue Projekte, moderne Aushängeschilder und spannende Themen sind auch ein Motivator für Dich und Dein Team.
Wenn Du in einem Netzwerk Erfolg haben willst, dann musst Du sicher sein, dass die anderen Dich K.E.N.N.E.N. - dass Sie über Dich und Deine Kompetenz reden können.