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Neukunden gewinnen, Menschen überzeugen, erfolgreich sein. Der Erfolgs-Blog von Stefan Gössler. Ideen rund um die Erfolgsprinzipien. Von Führung und Selbstführung, Verkauf und Kommunikation, Netzwerken und Teamentwicklung. Wirksprache, die Kunden überzeugt.

Du bist der Unterschied

Hast Du gehört? Venezuela ist in der Krise. Das Land produziert zu wenig. Zu wenig Nahrungsmittel, zu wenig Hygieneartikel, zu wenig Medikamente. Aktuell herrscht auch noch eine Dürre, die die Stromversorgung des Landes in die Mangel nimmt.

Du hast nicht genug…

Was machst Du, wenn Du zu wenig Geld hast? Wenn Deine Leistung nicht reicht, um Waren zu kaufen? Ich würde schätzen, Du würdest Dir einen weiteren Job suchen oder im aktuellen Job mehr arbeiten. Das würden wir machen.

… dann mach doch weniger.

Venezuela macht das anders: sie kürzen die Woche. Sie arbeiten jetzt weniger. Die Erklärung ist beeindruckend: wer arbeitet, braucht Strom und wer nicht arbeitet braucht keinen Strom. Ist doch logisch. Wenn Du Hunger hast, arbeite nicht, dann verbrennst Du weniger Kalorien. Dass Du auch weniger verdienst und danach noch weniger zu Essen kaufen kannst… das sicher nur imperialistische Propaganda. So zumindest die Logik der Venezuelanischen Regierung – ja sie nennen jeden Widerspruch imperialistische Propaganda. Und damit wenig Widerspruch kommt haben sie gleich das Parlament ausgeschaltet. Wer braucht schon Vielfalt und Dialog wenn Dinge kompliziert werden?

Wirtschaftspolitische Kurzsichtigkeit, mangelnde Kommunikationsgabe, dogmatisches Denken… daraus könnte ich fünf Podcasts machen…

Weniger ist mehr – aber ist das auch besser?

Aber mich hat die Entscheidung, die Woche auf 4 Arbeitstage zu kürzen, aus einem anderen Grund fasziniert. Überleg‘ doch mal: was sagt diese Maßnahme aus? Arbeit braucht Strom. Wir haben kein Geld um Strom zu importieren, daher muss man weniger arbeiten. Das heißt auch, dass beim Arbeiten weniger Wert produziert als Strom verbraucht wird. Ist das klar? Sagen wir, ein Arbeiter verbraucht Strom und Rohstoffe im Wert von 5 und produziert Waren im Wert von 9, dann ist es doch klüger den Mann arbeiten zu lassen. Diese Milchmädchenrechnung ist nur ungültig, wenn ich sage: meine Wirtschaft ist so schwach, sie verbraucht mehr Ressourcen als sie generiert. Und wenn das kein Staatsversagen ist, dann weiß ich nicht.

Mach weniger, dann verdienst Du mehr – Chance oder doch Beleidigung?

Eine überraschend ähnliche Diskussion hatte ich letztens mit meinem Verleger. Er ist ein stark querdenkender Mensch, der Ideen zusammenbringt, die sonst keiner assoziieren würde. Wir redeten über die Mär des passiven Einkommens. Dieses so oft gehypte „Bau Dir Dein Team auf und verdiene Geld, während Du am Strand liegst.“ Mein Verleger meinte nur: was sagt das eigentlich über den Selbstwert aus, wenn man meint, man würde mit einem Trick mehr verdienen ohne sich einzubringen statt seinen Geist, seine Erfahrung, seine Inspiration zu investieren?

Eine für mich völlig verblüffende Frage. Die Idee, wenn ich echt mitarbeite senke ich den Wert, wo immer Reichtum entsteht, halte ich mich vom Geschehen möglichst weit entfernt auf. Wenn also jemand meint, er müsse bei so einem „Werde Reich“- Modell nur früh genug einzahlen, um endlich reich zu werden und seine Zeit wäre dann mit der Suche nach diesen Spielchen besser investiert, als bei der Steigerung der eigenen Qualifikation.

Mach mehr. Bringt mehr.

Und selbst wenn man dann ein Modell gefunden hat, bei dem man ein gutes Einkommen erwirtschaftet: zu meinen, weniger von sich darin zu investieren als mehr steigert dessen Wert. Ist das nicht völlig absurd? Denn ich bin aufgewachsen mit der arroganten Idee, Ursache für mein Glück, Wohlbefinden und mein Leben zu sein.

Wer ist die Ursache für Dein Glück?

Ja, das mag arrogant sein. Zu sagen: ich bin Ursache. Mein Tun ist Ursache für mein Einkommen. Meine Entscheidung für Sport und Ernährung sind Ursache für meine Gesundheit. Meine Hingabe zu meiner Frau ist Ursache für unsere Liebe. Ja, das mag arrogant sein. Aber was ist die Alternative?

Gibt es eine andere Ursache als Dich?

Soll die Regierung zuständig sein für Dein Einkommen? Bist Du gern von der Entscheidung eines Verwaltungsangestellten abhängig? Ist das Marketing von Fast-Food-Firmen verantwortlich dafür, was Du isst? Ist Dein Leben aktuell dermaßen fordernd, dass Du so beeinflussbar bist? Und ist das Leben gerade eben so viel, so überwältigend, bist Du so hin- und hergerissen, dass Du keine Energie hast, um sie in die eigene Beziehung zu investieren? Ja, das kenne ich, so ging es mir auch schon. Aber war das gut? Mir tat das nicht gut. Und wer kann das ändern, wenn nicht ich selbst?

Ja aber, was ist mit…

Weißt Du was jedes Mal, wenn ich mit Menschen über diese Idee, des Ursache-seins rede, als Gegenfrage kommt? Wirklich jedes Mal? Genau: Und was ist wenn mir jemand ins Auto fährt. War ich dann auch Ursache? Ja, wenn ich mich als Ursache anerkenne, mein Kunde meint aber er sei Ursache und zahlt die Rechnung nicht? Du kannst die Beispiele variieren, von der Kündigung über nicht-zahlende Kunden bis hin zum herabfallenden Meteor war schon alles dabei. Nur weil wir anerkennen, die treibende Kraft in unserem Leben zu sein, heißt das nicht, dass wir nicht mit manchmal unüberwindlichen Problemen konfrontiert werden. Aber erlaube mir die Frage: wer ist nun die treibende Kraft beim Bewältigen dieser Probleme? Wer organisiert eine Lösung? Wer sammelt Unterstützter, wer kanalisiert Energien? Genau: schon wieder sitzt Du selbst hinter dem Steuer.

Sei ein Egozentriker – dann kannst Du Deinen Erfolg steigern

Nur wer sich auch mal in den Mittelpunkt stellt, wer sich fragt „was kann ICH ändern“ der kann seinen Erfolg steigern. Wer seinen Erfolg von anderen abhängig macht, der wird sich schwer tun, den Erfolg weiter zu steigern oder auch nur die Art der Arbeit zu verändern. Und wenn Du nachdenkst: hängt Erfolg nicht auch beim Teamwork davon ab, dass die Menschen sich einbringen und Verantwortung übernehmen? Ist das beim Netzwerken nicht genauso? Dort machen wir uns keine Freunde, wenn wir sagen: „ach, das sollen andere machen, die können das auch. Ich halt mich da raus.“

Du darfst stolz sein

Übernimm Verantwortung, stell Dein Tun als Ursache für Erfolg und Misserfolg in den Mittelpunkt. Denn dann kannst Du Deine Erfolge auch feiern und stolz sein. Ach ja, Stolz. Stolz ist ja auch so ein komisches Wort. Letztens fragte ein Radiomoderator seinen Gast, ob er denn stolz sei auf die Leistungen des österreichischen Fußballteams. OK, zugegeben, die haben in den letzten Jahren entdeckt, dass es einen Ball gibt und man auch in der 80. Minute noch laufen darf. War nicht immer so. Aber bin ich deswegen stolz auf das Team? Der Gast im Radio war auch betreten und meinte, klar er freut sich dass die so gut spielen aber stolz ist er nicht. Der Moderator hatte offenbar einen schlechten Tag und fragte nach: warum denn nicht? Die spielen so toll. Woraufhin der Gast antwortete: naja, ich kann schlecht stolz sein, ich hab ja nicht mitgespielt. Betretenes Schweigen folgte. Worauf kann ich stolz sein? Berechtigterweise auf das, was ich geschaffen habe. Wenn eine großartige Leistung mit zu verantworten habe, wenn ich auch Ursache dafür war, dann kann ich darauf stolz sein. Aber wenn ich die Verantwortung anderen übergeben habe?

Ich will stolz sein, ich will Erfolge feiern und auch unter meinem Scheitern leiden um daran wachsen zu können. Ich will, dass mein Tun so wichtig ist, dass niemand auf die vertrottelte Idee kommen kann, die Woche um einen Tag zu kürzen, weil es dann weniger kostet, mich arbeiten zu lassen. Ich will das, weil ich das verdient habe. Hast Du das auch verdient? Dann freu Dich und gib knie Dich rein.