Wie heißt es so schön, ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Klingt gut. Ist Unsinn. Denn wenn man jemandem kommentarlos ein Bild zeigt, hat man ja keine Idee, wie der andere das Bild interpretiert. Dieses Problem trifft auch bei den anderen stark interpretativen Formen der Kommunikation zu: Körpersprache, Grafisches Design, Mode. Wo hoher Interpretationsspielraum, da viel Platz für Missverständnisse.
Wie stark sich das auswirken kann, habe ich gerade bei einem kleinen Projekt mit der Bloggerin Sandra Schink (fb-Profil) von Content is a Queen sehen können. Sandra lud 6 Blogger ein, ein simples Foto zu analysieren.
Was siehst Du in diesem Foto?
Stau, rotes Auto, BMW, schulterfreies Sommer-kleid, kurze Hose, T-Shirt, Stau, Wolken, Regen?, Sommer?, Herbst? Unfall oder einfach nur die Tageszeit?
Eine triviale Situation, doch die Interpretationen sind unendlich. Und am Ende des Tages sind es die Interpretationen, die das Leben ausmachen. Fakten haben für sich kaum eine Bedeutung. Das weiß jeder, der sein nagelneues Auto durch einen Hagel gefahren hat: nagelneu ist es noch immer, nur sieht es keiner.
Wo immer das Leben spannend wird, haben Interpretationen den Vorrang. Diese Übung hat mir wieder einmal vor Augen geführt, wie verschieden wir diese Welt betrachten. Als Verkäufer und Netzwerker zeigt mir das Foto eine Chance, in der zwei Menschen sich näher kennen lernen, für die Foto-Bloggerin war die Frage, wie das Foto zu Stande kam, dagegen dominant.
Ein spannendes Projekt und ein guter Artikel dazu - einfach hier nachlesen.